76829 Landau,
Die Geschichte des Frank-Loebsche-Hauses in Landau in der Pfalz ist eng mit dem Leben der Landauer Juden verbunden. Im 19. Jahrhundert erwarb der Urgroßvater von Anne Frank, Zacharias Frank, das dreigeschossige, vierflügelige Gebäude mit Arkadenhof und Renaissance-Treppenturm. Das Haus blieb bis 1951 im Besitz der Familie Frank-Loeb.
Während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft diente das Gebäude als "Judenhaus", in dem man die noch in Landau lebenden Juden untergebracht hatte. Im Oktober des Jahres 1940 wurden die jüdischen Mitbürger in ein Internierungslager in Frankreich deportiert, im Jahr 1942 dann nach Auschwitz und Theresienstadt.
Das Frank-Loebsche-Haus ist Teil des Komplexes "Altes Kaufhaus", der den Landauer Rathausplatz nach Norden hin abschließt und damit eine sehr zentrale Lage in der Stadt Landau einnimmt. Der letzte Rabbiner von Landau in der Pfalz, Dr. Kurt Metzger, stiftete die Einrichtung des Synagogensaals im Frank-Loebsche-Haus.
Heute hält eine Ausstellung im oberen Geschoss des im Jahr 1983 von einer Bürgerinitiative restaurierten Gebäudes die Erinnerung an die Geschichte der Juden in Landau wach. Fotos und schriftliche Quellen dokumentieren das Schicksal der jüdischen Gemeinde in Landau, die schon seit dem 13. Jahrhundert in der pfälzer Stadt existierte.
Eine weitere Dokumentation informiert über die Geschichte der Roma und Sinti im Dritten Reich. Darüber hinaus finden in den Räumen des Frank-Loebsche-Hauses Lesungen, Konzerte und Wechselausstellungen zu kultur- und kunst-historischen Themen statt.
In der Nähe vom Frank-Loebsche-Haus liegen die sehenswerte Villa Streccius, das Strieffler-Haus, die Bauwerke Deutsches Tor und Französisches Tor, die einmalige Jugendstilfesthalle, die Stiftskirche, die gewaltige Marienkirche und - überall in der Stadt Landau verteilt - die Überreste der geschichtlich bedeutenden Vauban-Festung.
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