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Pfalz Grauburgunder
Ob als Ruländer, Pinot Gris oder Pinot Grigio - von Burgund durch die Schweiz nach Ungarn und von dort aus im 14. Jahrhundert in unsere Region: der Grauburgunder hat eine lange Reise hinter sich. Neben seiner großen Ausbreitung in Mitteleuropa – hier vor allem in Frankreich, Österreich und Deutschland - findet er sich auch in Australien und Neuseeland. 7.100 ha, also fast 7% der gesamten deutschen Weinanbaufläche, sind derzeit mit der weißen Rebsorte bestockt. Hauptsächlich wird er im Stahltank, im großen Holzfass, aber auch im Barrique ausgebaut, wo die Säure biologisch abgebaut werden kann. Als Mutation des Spät- bzw. Blauburgunders, zählt auch er zu der großen Familie der Burgunderweine.
Grauburgunder – Eine Rebsorte, viele Möglichkeiten
Die Bezeichnung ‚Ruländer‘ unter der dieser Weißwein klassifiziert ist, geht auf den Kaufmann Johann Ruland zurück, der im Jahre 1711 die ihm unbekannten Burgunderreben entdeckte und vermehrte. Die zulässigen Synonyme für den Ruländer in Deutschland sind ‚Grauer Burgunder‘ oder ‚Grauburgunder‘ – charakteristisch sind seine grauroten Trauben. Heute wird der Grauburgunder meist trocken, mittelkräftig oder etwas säurebetont angeboten, wobei er unter dem Synonym ‚Ruländer’ als gehaltvoller Wein mit betonter Süße zu finden ist. Sein Farbbild präsentiert sich blassgelb, goldgelb oder selten sogar bernsteinfarben. Der Grauburgunder weist verschiedenste Duftaromen auf. Unter ihnen finden sich grüne Nüsse, Mandeln, frische Butter, aber auch fruchtige Aromen die an Birne, Trockenobst, Rosinen, Ananas und Zitrusfrüchte erinnern. Seltener können auch Noten von grünen Bohnen oder Paprikaschoten auftreten. Ein junger und leichter Grauburgunder eignet sich zum idealen Sommerwein, wohingegen trockene Kabinettweine und Spätlesen perfekte Begleiter zu Meeresfrüchten, kräftigem Seefisch, Pasta, Lamm, Wildgeflügel, Jungwild und reifem Weichkäse sind. Die im Barrique ausgebauten Weine werden gerne zu intensiven Lamm- und leichten Wildgerichten serviert. Sowohl die fruchtig-süßen Spätlesen, als auch die edelsüßen Auslesen harmonieren zu Desserts mit Honig, Mandeln oder Marzipan.
Pfälzer Weine – Grauburgunder
In der Pfalz hat der Grauburgunder eine besondere Bedeutung, da sich der Garten, in dem Johann Ruland den Burgunderreben begegnete, in der Pfälzer Stadt Speyer befand. Die hohe Qualität derer überzeugt nicht nur die Pfälzer Winzer schon seit dem 19. Jahrhundert und lässt im warmen Anbaugebiet der Toskana Deutschlands säurearme und fruchtige Weine dieser Rebsorte entstehen. Die badischen Winzer widmen dem Grauburgunder fast 14% ihrer Anbaufläche, dicht gefolgt von den Rheinhessen mit etwa 2.000 ha und den Pfälzern mit etwa 1.800 ha.
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