76889 Gleiszellen-Gleishorbach, Deutschland
Die Pfarrkirche St. Dionysius, zwischen den beiden Gemeinden Gleiszellen und Gleishorbach gelegen, ist ein barocker Bau aus dem 18. Jahrhundert, der heute als Hochzeits- und Taufkapelle genutzt wird.
Mitten in den Pfälzer Weinbergen, auf einer Höhe direkt am Muskateller-Wanderweg gelegen, der durch die mit den berühmten Reben bewachsenen Hänge führt, zeigt sich die katholische Kirche.
Der kurpfälzische Baumeister Kaspar Valerius erbaute die Kirche zwischen Gleiszellen und Gleishorbach, nachdem die alte Dionysiuskirche auf dem Hatzelberg 1745 wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste. Pfarrer Florentinius Potner wählte die malerische Lage aus, um dort für die Gemeinden die schlichte Barockkirche zu errichten.
Die Kirche St. Dionysius ist ein einfacher Saalbau mit einem halbrunden Chor, der vor allem Platz für die Gläubigen bieten sollte. Ihr Kirchturm auf dem First entstand erst 1836 wegen des Erwerbs einer zweiter Glocke. Obwohl sie zu Zeiten der Französischen Revolution sehr gelitten hat, ist ihre Ausstattung noch aus der Erbauungszeit vorhanden: Den Hochaltar schmückt ein Kreuzigungsgemälde, im linken Seitenalter befindet sich eine bewegt drapierte Darstellung der Maria. Im rechten Seitenaltar hat ein in der Schweiz erworbenes Standbild des heiligen Dionysius seinen Platz, das aus dem 18. Jahrhundert stammt.
Der namensgebende heilige St. Dionysius, soll im 3. Jahrhundert vom Papst höchstselbst zur Missionierung nach dem damaligen Gallien entsandt worden sein. Im römischen Lutecia Parisiorum, dem heutigen Paris, war er der erste Bischof gewesen. Die Bevölkerung indes war sich gegen ihn und erreichte schließlich seine Enthauptung endete – der Legende nach soll er noch sechs Kilometer mit dem Kopf unter dem Arm gelaufen sei, um den Platz seines Begräbnisses auszuwählen. Gleichzeitig gilt der heilige St. Dionysius als einer der vierzehn Nothelfer, die im katholischen Glauben als Schutzpatrone gelten.
Die kleine Kirche an der Südliche Weinstraße unweit der Stadt Bad Bergzabern zieht Jahr für Jahr zahlreiche Touristen an. Das französische Elsass liegt nur wenige Kilometer südlich, der Pfälzerwald direkt oberhalb und die historischen Städte Landau in der Pfalz oder Speyer am Rhein sind immer einen Besuch wert.
Die exponierte Lage der Kirche hat indes nicht nur Vorteile, denn das Wetter setzt der Kapelle in der Pfalz sichtlich zu. Deswegen hat sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz der Pfarrkirche St. Dionysius angenommen, die sich mit Spendenbitten an Interessierte wendet.
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