Welche Geschichte hat eigentlich der Wein?

Der Weinbau über die Jahrhunderte

26.02.2022

Welche Geschichte hat der Wein?

Wein ist ein Thema, von gerne und häufig gesprochen wird. Dabei stehen oft die Erzeuger, die Rebsorte oder die dazu passenden Gerichte im Mittelpunkt. Die Geschichte des Weins indes wird seltener beleuchtet, was wir dafür hier tun wollen.

Wein in der Antike

Wein gibt es schon seit Tausenden von Jahren und er ist ein wichtiger Bestandteil der menschlichen und der kulturellen Geschichte.

Die frühesten Belege für die Weinherstellung stammen aus dem Jahr 6000 v. Chr. in Georgien. Die ersten Weine wurden aus wilden Trauben hergestellt, die dann mit Hilfe von Hefe, die bereits auf den Traubenschalen vorhanden war, vergoren wurden. Dieser uralte Wein schmeckte wahrscheinlich ganz anders als der Wein, den wir heute trinken. In der Antike wurden die Trauben mit blossen Füssen gestampft. Die Traubenreste wurde in Säcke umgeschichtet. Jene wurden dann so lange gepresst, bis der Most abgelaufen war und die Vergärung einsetzte. Amphoren aus Ton dienten als Aufnahme- und Lagergefäße.

Wein als Genussmittel

Im Laufe der Jahre hat sich die Weinerzeugung weiterentwickelt und stark verändert. Im antiken Griechenland und Rom zum Beispiel wurde Wein häufig als Medizin oder zur Wundreinigung verwendet. Ihm wurden überdies auch aphrodisierende Eigenschaften zugeschrieben.

Im Mittelalter wurde der Wein ein wichtiger Bestandteil religiöser Zeremonien. Er ist aber natürlich längst zu einem Getränk geworden, das zum Essen oder pur genossen wird.

Heute wird Wein in der ganzen Welt kultiviert und von vielen Menschen getrunken. Kulturell bedeutend ist er vor allem in den Mittelmeerländern. In Italien gilt der Wein als fester Bestandteil der Kultur und des Erbes des Landes. Schon die alten Römer wussten: "In vino veritas" - im Wein liegt die Wahrheit. Durch die Römer fand der Weinbau den Weg in andere Teile Europas, wie beispielsweise Frankreich und Deutschland.

Weinbautradition in vielen Ländern

Aber auch Griechenland, Spanien und Portugal haben eine lange Tradition in der Weinherstellung. Das dortige Klima ist ideal für den Weinanbau und die Weinproduktion deshalb von sehr hoher Qualität. Die Weine der Neuen Welt kommen dagegen aus Ländern wie Australien, Südafrika und den Vereinigten Staaten.

Einen harten Schnitt erfuhr der Weinbau in Europa durch die Reblaus, ein kleines Insekt, das die Wurzeln der Reben befällt. Diese Plage stammt aus Amerika und breitete sich im 19. Jahrhundert nach Europa aus, wo sie viele Weinberge zerstörte.

Erst nach dem zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlangte der Wein in Europa wieder seine frühere Bedeutung. Neue Technologien und verbesserte Methoden des Weinbaus ermöglichten es, auch in großem Umfang hochwertige Weine zu erzeugen.

Böden und Klima

Selbstverständlich spielt das Klima für erfolgreichen Weinanbau eine herausragende Rolle und prägen mit ihren individuellen Gegebenheiten das Endprodukt maßgeblich. In warmen Ländern wie Italien, Spanien und Portugal werden zum Beispiel Weine mit hohem Alkoholgehalt hergestellt. In kühleren Klimazonen hingegen überwiegen knackige Weißweine oder leichte Rotweine.

Aber auch die vorkommenden Bodenstrukturen spielen für den Weinbau eine herausragende Rolle. Die Art des Bodens beeinflusst die Wasserversorgung und Entwässerung der Weinberge. Außerdem versorgen die Böden die Reben mit wichtigen Mineral- und Nährstoffen. Einige darunter, wie beispielsweise tonhaltige Böden oder Kalkböden, sind ideal für den Weinanbau. Andere wie beispielsweise Sandböden sind weniger gut geeignet, da sie Wasser und Nährstoffe nicht gut speichern können.

Heute ist das größte Anbaugebiet der Welt Spanien, gefolgt von Frankreich und China. Die chinesische Weinindustrie wächst schnell und die Nachfrage nach Qualitätsweinen steigt. Ein bedeutender Wirtschaftsfaktor ist der Weinbau aber auch in den Ländern von Mittel- und Osteuropa.

Rebsorten

Das Wichtigste bei der Weinherstellung ist die verwendete Rebsorte. Es gibt über zehntausend verschiedene Rebsorten, nicht jede kann in gleichermaßen jeder Region angebaut werden. Die älteste, bekannte Rebsorte ist der Muskat von Alexandria, der mehr als zweitausend Jahre alt ist. Weitere Rebsorten mit langer Tradition sind Cabernet Sauvignon, Pinot Noir oder Chardonnay.

Das Verhältnis zwischen weißen und roten Rebsorten weltweit ist etwa 55:45 zugunsten der weißen Arten, die noch weiter auf dem Vormarsch sind. In den einzelnen Ländern und Anbaugebieten bestimmen das Klima, die Böden und die persönliche Präferenz des Winzers über den Anbau von entweder weißen- oder roten Trauben.

Der Geschmack von Wein unterschiedlicher Rebsorten verändert sich im Laufe der Zeit, wenn er reift. Der Reifeprozess wird als "Alterung" bezeichnet. Während der Lagerung und während der Reife in der Flasche nehmen die Weißweine eine gelbliche Farbe an und die Rotweine werden dunkler.

Weinbaugeschichte Pfalz

Die längste Weinbautradition in Deutschland liegt in der fränkischen Region. In diesem Gebiet wird seit über tausend Jahren Wein angebaut - vom einfachen Landwein bis hin zu hochwertigen Tropfen. Lange geht aber auch die Geschichte von Rheinhessen und der Pfalz zurück, wo sich weit zurückreichende Spuren von Weinkultur finden lassen.

Die ersten Weingeniesser in der Pfalz dürften wohl die Kelten gewesen sein. In ihren Gräbern fanden sich jede Menge antike Utensilien wie Amphoren, Becher oder Trinkgefäße.

Bei den Kelten kann man annehmen, dass sie nicht nur in der Kunst des Trinkens, sondern auch in der der Weinerzeugung firm gewesen sind. Sicher ist dagegen, dass die Weinkultur nach der Eroberung Germaniens durch die Römer endgültig in der Pfalz angekommen ist.

Von dessen frühem Vorhandensein zeugt zum Beispiel auch das Römische Weingut Weilberg, eine große Anlage mit Herrenhaus und einer riesigen Kelter, die bei Bad Dürkheim an der Mittelhaardt entdeckt- und ausgegraben wurde.

Jüngere Entwicklung des Weinbaus

Längst geht man bei der Weinerzeugung auch moderne Wege. Vieles, aber nicht alles, was früher von Hand gemacht wurde, wird heute von Maschinen erledigt, was mehr Präzision mit sich bringt und in Teilen auch wirtschaftlicher ist. Ob Mensch oder Maschine: Die Liebe und Leidenschaft für die Weinherstellung ist gleichwohl noch in jedem Tropfen zu schmecken.

Das ist vor allem in den familiengeführten Weinbaubetrieben zu beobachten. In diesen, aber natürlich auch in den größeren mittelständischen Unternehmen, kann man als Erzeuger in den heutigen Zeiten ohne professionelle Ausbildung und Erfahrung im Wettbewerb nicht mehr bestehen.

In den letzten Jahren hat auch der ökologische Weinbau immer mehr an Bedeutung gewonnen. Dabei wird auf den Einsatz von künstlichen Chemikalien und Pestiziden verzichtet. Die Trauben werden so auf natürliche Weise angebaut und die Weine haben oft einen sehr intensiven Geschmack.

Natürlich spielt der Wein aus Trauben eine herausragende Rolle, selbstverständlich aber gibt es ihn noch aus anderen Obstsorten wie Heidelbeeren, Äpfeln oder Pflaumen.

Die Geschichte des Weins ist lang und faszinierend. Er hat eine wichtige Rolle in der Entwicklung der menschlichen Kultur gespielt und wird von Menschen auf der ganzen Welt genossen. Wein ist mehr als nur ein Getränk - er ist ein Teil unserer Geschichte.

PfalzMaster

Autor : PfalzMaster
Eingestellt am 26.02.2022

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