Pfälzer Spezialitäten

Zum Wohl die Pfalz ist nicht nur ein Motto für den Pfalzwein. Gerade ein Gericht aus der Pfalz ist über ihre Grenzen in der ganzen Welt bekannt - dank dem ehemaligem Kanzler Helmut Kohl: Der Saumagen. 


Die Küche der Pfalz ist ansonsten genauso bodenständig wie die Menschen hierzulande und bietet für alle Geschmäcker etwas, jedenfalls wenn man Deftiges gerne mag. Herzhafte Gerichte, knusprige Teige und feine Kuchen, das alles gibt es in der Pfalz. 

Um absolut pfälzisch-authentisch zu genießen, raten wir zu einem Besuch einer Pfälzer Weinstube. Dort kann man wahrlich alles über die Essgewohnheiten der Einheimischen lernen. Darüber hinaus gilt es auch, die ideale Kombination der einzelnen Speisen mit den Pfälzer Weinen zu kennen.

Was steht in der Pfalz auf der Speisekarte?

„Saumagen Diplomatie“, internationale Schlagzeilen machte mit dieser Schlagzeile das Pfälzer Kultgericht. Helmut Kohl hat seinen internationalen Gästen bei ihrem Besuch gerne diese Inkarnation Pfälzer Esskultur auf den Tisch gebracht. 

In der Weinbaugemeinde Deidesheim erinnern sie sich bis heute daran, dass Helmut Kohl und Gorbatschow hier über die Einheit und die politische Wende redeten und dabei Pfälzer Saumagen genossen. 

Ein Saumagen besteht aus Schweinefleisch, Brät und Grumbeere – auf Hochdeutsch Kartoffeln genannt. Die Scheiben des Saumagens serviert man gerne zu Sauerkraut, Grumbeerstambes (Kartoffelbrei) oder zu selbstgebackenem Brot. 

Im Herbst gibt es oft eine Variante mit Kastanien, ebenfalls eine kulinarische Spezialität der Pfalz, wo Esskastanien wachsen und als Delikatesse gelten.

Rumpsteak – Pfälzer Klassiker

In jeder Wirtschaft der Pfalz hat das Rumpsteak einen festen Platz auf der Speisekarte und wird gerne als Synonym für alle Zuschnitte von Rindersteaks verwendet – vielleicht weil es irgendwie pfälzisch klingt oder schlicht einfacher zu merken ist. 



Ein Klassiker der Pfälzer Küche

Gleichwohl existieren verschiedene Varianten, das typische Pfälzer Rumpsteak kommt mit Zwiebeln und Brot, pfälzisch-bodenständig sozusagen. Das Rumpsteak mit Weinblättern und einer kräftigen Soße ist ein perfektes Gericht, etwa zu einem Pfälzer Dornfelder. Dazu serviert man üblicherweise Bratkartoffeln oder Pfälzer Wurzelgemüse.

Die Lewwerknepp aus der Pfalz

Leberknödel aus der Pfalz sind einzigartig, so gibt es sie nirgendwo in Deutschland. 

Ein Teller mit den „Läwwerknepp“ inklusive Sauerkraut kann getrost als Hochgenuss bezeichnet werden, gerade wenn man vorher viel an der frischen Luft gewesen ist, zu arbeiten oder natürlich auch zum Wandern. 

 Pfälzer Leberknödel werden häufig auch mit scharfer Meerrettichsauce serviert. Ein frischer Salat rundet den Genuss ab und entschärft das herzhafte Mahl mit einer leichten Note.

Der Pfälzer Teller – von Allem etwas

Einst war es das Mahl zur Weinbergsarbeit, heute ein fester Bestandteil der Küche der Pfälzerwald Hütten, Weinstuben und Strausswirtschaften: Der Pfälzer Teller mit Saumagen, Leberknödel und Bratwurst – „vunn Allem ebbes“ wie die Menschen hier dazu sagen. 

 Die „Pälzer Platt“ dagegen kommt mit Bauernbrot, kräftiger Blutwurst, feiner Leberwurst, leckerer Bratwurst und ein bis zwei sauren Gurken daher. So ging es schon vor Jahrzehnten gestärkt an ans Werk und heute gestärkt auf die Wanderung.



 Forelle in der Pfalz

Der Fisch auf dem Pfälzer Tisch

In der Pfalz gibt es sprudelnde Bäche, vitale Flüsse und ruhige Seen. Und so spielt natürlich auch Fisch auf dem Speiseplan der Pfälzer eine große Rolle. 

Sehr unterschiedlich werden Forelle, Rotauge, Hecht, Zander oder Karpfen zubereitet: Gut durchgebraten, mit einem marktfrischen Salat oder mit Kartoffeln angerichtet, ist der Speisefisch auf dem Tisch in den Traditionslokalen der Pfalz präsent.

 

Die Kartoffel – Grundnahrungsmittel der Pfalz

Oft ist sie uns hier als Beilage begegnet: Die Kartoffel, hier in der Pfalz „Grumbeer“ genannt. Sie hat aber auch alleine einen festen Platz in der Pfälzer Kulinarik und ist das Grundnahrungsmittel der Pfälzer schlechthin. 



Grundlage für viele Pfälzer Gerichte

Oft wird sie auch püriert oder als Grumbeersupp angerichtet. Eine deftige Kartoffelsuppe mit Fleischanlage ist gerade mit frischer Petersilie eine beliebte Vorspeise. Die Pfalz ist ganz nebenbei das größte Obst und Gemüse-Anbaugebiet in Deutschland. 

An vielen Straßen kann man Kartoffeln kaufen, aber auch alles, was die Region sonst noch hervorbringt: Spargel, Erdbeeren oder Äpfel etwa.

 

Flammkuchen – ein Hauch Frankreich in der Pfalz

Die französische Besatzungszeit hat ebenso ihre Spuren hinterlassen wie die jahrhundertelange, direkte Nachbarschaft zu Frankreich. So kommt es denn, dass der Flammkuchen unserer französischen Freunde auch hierzulande nicht mehr wegzudenken ist. 

Traditionell mit Creme Fraiché, ein paar Schinkenwürfeln und Zwiebeln oder extravaganter in weiteren Variationen ist der Flammkuchen auch bei Weinproben ein gerne gesehener Gast. Ein guter Riesling ist dazu immer ein passender Begleiter.

 

Pfälzer Zwiebelkuchen

Im Herbst an jeder Ecke zu bekommen ist der Pfälzer Zwiebelkuchen. Die Zwiebeln werden dazu in einen in einen Hefeteig gerührt und mit Speck und Kümmel verfeinert.

Zwiebelkuchen ist eine gute Grundlage für den Weinfestgenuss und der Partner des neuen Weines schlechthin. Aber Obacht: Wenn beim einen oder anderen schon der Verzehr einer dieser beiden Komponenten Verdauungsprobleme hervor ruft, sind sie beim gleichzeitigen Verzehr sozusagen garantiert.

 

Süße Versuchungen der Pfalz

Die Dampfnudel ist ein sehr beliebtes Gericht in der Pfalz. Mit Weinsoße oder mit Vanillesoße wird sie überwiegend kombiniert. 

Auf vielen Pfälzerwald Hütten gibt es eigene Dampfnudeltage, an denen man im Vorfeld dringend reservieren sollte. Eine weitere kulinarische Köstlichkeit ist der Zwetschgenkuchen der Pfalz, „Quetschekuche“ genannt.

 

Pfalzweine – internationales Ansehen

Der Protagonist der Pfälzer Genüsse ist und bleibt jedoch der Pfalzwein. Entlang der Weinstraße reiht sich eine Weinbaugemeinde an die Nächste, über 80 Kilometer führt die Strecke an den Weinlagen der Pfalz entlang: Bad Dürkheimer Herrenberg, Forster Ungeheuer oder Birkweiler Kastanienbusch, um nur einige Renommierte zu nennen.

Verkosten kann man die heimischen Weine wahrlich an jeder Ecke: In einer der zahlreichen Vinotheken, Weinstuben oder Straußwirtschaften zum Beispiel, aber auch auf einem der Weinfeste der Pfalz, wo sie wieder in Begleitung oben beschriebener fester Genüsse anzutreffen sind. 

Natürlich kann man Pfalzwein auch direkt beim Winzer kaufen, die Tore der Winzerhöfe sind fast immer für Gäste und Besucher geöffnet. Natürlich muss in einem so bedeutenden Weinanbaugebiet wie der Pfalz ergänzt werden, welche Verwendung der Wein in der Pfalz noch gefunden hat, er kommt beispielsweise auch als Weinschaum, Weingelee, Weincremetorte und Weinsoße daher.